TFG: Neubau-Planung an der Realität vorbei
Der Anmeldungszeitraum für die weiterführenden Schulen ist am vorletzten Freitag abgelaufen. Schon wenige Tage später lagen der Verwaltung also die Anmeldezahlen vor, eine öffentliche Mitteilung ließ der Bürgermeister aber lieber nochmal auf sich warten.
Der Grund dafür scheint offensichtlich: Die Zahlen zeigen, wie weit die Planung des Neubaus der TFG an der Realität vorbeigehen. Die TFG hat nicht, wie geplant, ca. 130 Anmeldungen (5 Züge), sondern weniger als 70 und ist damit im unteren Bereich der Dreizügigkeit, während die Schwerter Gymnasien förmlich aus den Nähten platzen (für 257 Schüler 8 Züge). Bei den Gesamtschulen wird großzügig mit 10 Klassen pro Jahrgang für aktuell 216 Schüler geplant.
In der Ratssitzung letzte Woche sollten dann allen Ernstes die Ausgaben für die Planung eines 100 Millionen Neubau, für das wir uns über einen Zeitraum von 80 Jahren verschulden und von dem Schülergenerationen profitieren sollen, beschließen. Es handelt sich um den Abriss zweier noch keine 50 Jahre alten bestehenden Schulgebäude und die Errichtung eines neuen Gebäudes, für eine fünfzügige Gesamtschule, die nach dem Schulentwicklungsplan ab diesem Sommer jährlich 130 Schüler aufnehmen soll. Bereits bei den ersten Vorplanungen hatte sich gezeigt, dass diese Schülerzahlen nur schwerlich zusammen kommen werden. Auf die offensichtlichen Diskrepanzen hatten wir als FDP schon von Anfang an hingewiesen; andere Fraktionen, allen voran die SPD und die Grünen wollten von der Faktenlage aber nichts wissen. Trotzdem wurde an dem Projekt aus politischen Gründen festgehalten und dabei dann auch noch die teuerste der zur Auswahl stehenden Ausführungsvarianten von diesen Fraktionen gewählt.
Wir werden auch weiterhin das offensichtliche benennen und versuchen, den Schwerter Steuerzahler vor erneuten Überlastungen zu bewahren. Natürlich sind Investitionen in unsere Schulen wichtig, niemand kann das bezweifeln. Es muss dabei aber bedarfsgerecht geplant und gebaut werden, mit einem wachsamen Blick auf die finanziellen Möglichkeiten der Stadt.